Portugals Südküste ist ein Urlaubsparadies der Superlative
Algarve - dieser Name hat schon etwas Geheimnisvolles an sich. Er kommt aus dem arabischen “El Garb“ und bedeutet der Westen des Landes im Jenseits.
Die Algarve ist eine Region reich an Kontrasten, die den Besucher durch ihre unendliche Zahl an Stränden, ihr mildes, niederschlagsarmes Klima und das Gepräge Ihrer Landschaft anzieht, das an vielen Stellen an die fruchtbaren Regionen Nordafrikas erinnert.
Beeindruckende, bizzare Küstenlandschaft der Algarve
Bis zum 15. Jahrhundert war die Algarve fast vollkommen isoliert von Europa – sogar von Portugal. Obwohl Prinz Heinrich durch seine Bemühungen half, diese Isolation zu brechen, blieb es trotzdem noch das „Land im Jenseits“.
Nördlich war die Algarve durch das Monchique Gebirge vom Rest des Landes abgeschnitten und von Spanien durch den Fluss Guadiana getrennt. Dies bewirkte, dass die Algarve sich auf eine ganz spezielle Weise entwickelte und heute einen besonderen Charme ausstrahlt.
Wie der Rest des Landes wurde auch die Algarve geprägt durch die Herrschaft der Mauren. Das „Al“ in arabischen Ortsnamen, wie Albufeira oder Aljezur, ist ein Beispiel für die 500 jährige Herrschaft. Aber auch die typische Architektur der einstöckigen, weißgetünchten Häuser, mit kleinen Fenstern und Türen und hohen, oft filigranartig verzierten Schornsteinen, dokumentieren das maurische Erbe.
Ehemaliges Fischerdorf Carvoeiro
Die Algarve ist ein 150 km langer und 50 km breiter Küstenstreifen. Im Osten bildet der Fluss Rio Guadiana die Grenze zu Spanien. Eine dünn besiedelte Hügelkette trennt die Algarve vom nördlichen Alentejo. Höchste Erhebung ist im Westen die Serra de Monchique (902 m), welche atlantische Einflüsse abhält. Sie garantiert ein ganzjähriges mediterran warmes niederschlagsarmes Klima und eine subtropische Vegetation.
Die Algarve ist weltbekannt durch ihre weitläufigen Strände und das milde Klima. Hier suchen sich viele Zugvögel ihr Winterquartier. Im Westen findet man die von ockerfarbenen Klippen geschützten Strände und im Landesinnern wirken die Berge im Frühjahr wie ein einzigartiger grüner, von blühenden Mandelbäumen übersäter Teppich. Die wichtigsten Ferienzentren liegen an der Küste wo man ein sehr lebhaftes, buntes kosmopolitisches Treiben beobachten kann.
Costa da Vincentina - Westküste der Algarve
Die Distrikthauptstadt der Algarve ist Faro mit einem Seehafen und einem großen internationalen Flughafen, 7 km vom Stadtzentrum entfernt. Die ehemalige Maurenstadt wurde 1249 erobert, im selben Jahr als ihre Stadtmauern errichtet wurden. 1540 erhielt Faro die Stadtrechte. Nach der Zerstörung durch das Erdbeben 1755, wurde die Stadt bereits im 19. Jahrhundert so wieder aufgebaut, wie sie sich heute präsentiert. Faro ist heute eine kosmopolitische Stadt von internationalem Ruf. Faro besuchen bedeutet eine bunte Zusammenfassung der ganzen Algarve kennen lernen.
Neben Faro sollte unbedingt auch Lagos und Sagres besucht werden, denn von hier aus brachen die portugiesischen Seefahrer zu ihren Entdeckungsreisen auf.
Portugal das kleine Land der großen Entdeckungen
Portugal das westlichste Land Europas, mit seinem milden angenehmen Klima, hält für den Besucher unerwartete Überraschungen bereit, denn obwohl es sich auf dem Festland nur über 800 km erstreckt, hat das Land der Kontraste eine vielfältige Landschaft zu bieten. Das blaue Meer, das die Sonnenstrahlen widerspiegelt, die Strände mit dem feinen weißen Sand, das Purpur der Weinberge und das saftige Grün der Hochebenen. Der besondere Reiz trägt dazu bei, dass Portugal wie ein wunderschönes Labyrinth ist, das man entdecken möchte.
Portugal kann auf eine fast 900 jährige Geschichte zurückblicken. Kelten, Phönizier, Griechen, Römer und Araber hinterließen überall auf der Halbinsel ihre Spuren, die sich noch heute in der reichhaltigen Kultur widerspiegeln.
Aus diesem kleinen Land, in dem man auf Schritt und Tritt einer glorreichen, jahrhundertealten Vergangenheit begegnet, stammten Heinrich der Seefahrer, Vasco da Gama, der den Seeweg nach Indien entdeckte, Pedro Álvares Cabral, dem Entdecker Brasiliens und Camões, jener bedeutende Dichter, der in seinen „Lusiaden“ in meisterhaften Versen den Ruhm Lusitaniens beschrieben hat.
Der berühmte Fado ist nicht nur ein mit Gitarre begleiteter Gesang Portugals, er ist einer der großen Symbole des Landes und man sagt sogar es sei die Seele Portugals. Die Texte der Lieder handeln vom Meer, dem Leben derjenigen die zur See fahren und der Fischer, dem Fernweh, der Einsamkeit, der Sehnsucht und dem Stolz auf die Heimat. Meist begleitet mit einer klassischen und einer portugiesischen Gitarre mit eigentümlichem Klang ist es eine musikalische Erfahrung. In erster Linie spiegelt der Fado "saudade" wieder, das mit dem Wort Sehnsucht nur unzureichend übersetzt wird. Oftmals spricht man auch von dem Blues Portugals. In jedem Fall geht es um viel Gefühl. Die Ursprünge sollen im 19. Jahrhundert liegen und vor allem in Lissabon wurde der Gesang und die Musik beliebt. Fado wurde auf der Straße, in Cafes, Restaurants und überall dort gesungen wo sich die Menschen trafen. Dabei wurde die Musik bis heute kaum verändert und internationale Stars wie Mariza bringen heute den Fado weltweit in gefüllte Konzerthallen. Egal ob man den Fado mag oder nicht, er gehört auf jeden Fall zu Portugal und ein Fado Abend ist ein Muss für alle Besucher und Gäste des Landes.
Besucher Portugals finden eine außergewöhnlich abwechslungsreiche, üppige, schmackhafte und typische Küche und einige der weltbesten Tischweine (darunter Vinho Verde, Dão, Rosé) und Dessertweine (wie der berühmte Portwein und Madeira) vor.
Portugal ist eine Reise wert – noch dazu ist es leicht zu erreichen. Das Meer, Berge, Täler und Ebenen wechseln sich im Landschaftsbild ab. Das kosmopolitische Leben und die unendliche Ruhe vieler Orte, gepaart mit echter Lebensfreude, vor allem aber die sympathische Wärme und Liebenswürdigkeit dieses gastfreundlichen Volkes tragen dazu bei, dass man sich wohlfühlen muss.
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Lagos, das Juwel unter den Städten der Algarve
Für viele ist Lagos die liebenswerteste Stadt und die heimliche Hauptstadt der Algarve. Der Ursprung geht in die Frühgeschichte zurück. Die von den Phöniziern im neunten Jahrhundert v. Chr. gegründete Hafenstadt Lagos wurde um 350 v. Chr. von den Karthagern wieder aufgebaut. Ab 76 v. Chr. herrschten die Römer und nannten die Stadt „Lacobriga“ was soviel wie „befestigter Hafen“ bedeutet.
Der Hafen von Lagos mit Blick auf den Fischmarkt
Lagos war ein bedeutender Handelsplatz und hat eine lange Seefahrertradition. Bereits im 15. Jahrhundert war der Hafen von Lagos von großer Bedeutung, als Heinrich der Seefahrer hier eine Schiffswerft gründete und mit den hier gebauten, ungewöhnlich seetüchtigen Karavellen zu Entdeckungsreisen in die unbekannte Welt aufbrach. Sie brachten bei der Rückkehr neue Erkenntnisse und reiche Schätze von der Küste Afrikas mit: Gold, Elfenbein und Sklaven. Der Platz an dem die Sklaven verkauft wurden, ist heute eine Galerie.
Die alten Stadtmauern aus dem 16. Jahrhundert umgeben noch heute teilweise die Stadt. Am schönsten Altstadtmauerbereich sieht man den "São Gonçalo" Bogen, vor dem auf einer Steintafel das Stadtwappen zu entdecken ist. Auf der Meerseite erhebt sich die Festung "Ponta da Bandeira" aus dem 17. Jahrhundert, ein ursprünglich arabisches Bauwerk deren Graben und Hängebrücke noch erhalten sind.
Sklavenmarkt - Igreja de Santo António - Statue des Königs Sebastião auf dem "Praça Gil Eanes"
Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Kirche "São João" ein Bauwerk aus dem 8./9. Jahrhundert und die Kirche "Santo António" mit ihrer charakteristischen Barockfassade, die einige sehenswerte Gemälde aus dem 18. Jahrhundert birgt. Neben der Kirche steht das Regionale Museum von Lagos, das wertvolle archäologische und völkerkundliche Schätze beherbergt. Etwas weiter entfernt liegt die Kirche "São Sebastião" mit ihren kunstvoll gestalteten Kachelwänden.
Das Leben in Lagos findet heute rund um den "Praça Gil Eanes" statt, an der auch das Rathhaus und die Statue des Königs Sebastião steht. Die Altstadt erstreckt sich rund um den "Praça da República", von deren Mitte aus das Standbild von Heinrich dem Seefahrer aufs Meer hinaus blickt. Um den Platz herum findet man interessante Gebäude, wie das "Castelo dos Governadores" und die Kirche "Santa Maria", ein Gebäude aus dem 15./16. Jahrhundert.
Lagos liegt 267 km von Lissabon, 87 km vom internationalen Flughafen Faro und 126 km von der spanischen Grenze (Vila Real de Santo António) entfernt und ist heute eine kosmopolitische Stadt, die obwohl sie vom Tourismus geprägt ist, die alte Tradition des Fischfanges dennoch nicht vergessen hat.
Vom Bahnhof in Lagos startet ein Bummelzug, der in ca. 3 Stunden bis nach Vila Real de Santo António fährt. Die 150 km lange Strecke führt durch eine der reizvollsten Küstenregionen Europas. Es duftet nach Wein und Mimosen, nach Pinien und Oliven. In der Ferne ragt das Gebirge, die „Serra de Monchique“ auf und zwischendurch hat man immer wieder faszinierende Ausblicke auf den Atlantik und die bizarren Felsformationen der Küste.
Als Goldküste von Lagos wird der Küstenabschnitt hinter dem alten Hafen bis zum südwestlich gelegenen Strand „Porto de Mós“ bezeichnet. Hier findet der Wasserbegeisterte zahlreiche Badebuchten, wie “Praia da Batata”, “Praia do Pinhão”, “Praia do Camilo”, “Praia Carnavial”, “Praia Dona Ana” bis zur größeren Badebucht „Praia Porto de Mós“. Nirgendwo sonst bietet sich dem Betrachter das Bild, das jeder bei dem Gedanken an Portugal sofort vor Auge hat: pittoreske Felsformationen und eine Vielzahl kleiner Grotten aus ocker-orange farbenen Buntsandgestein. Im Osten bildet der 5 km lange und breite Sandstrand „Meia Praia“ die natürliche Verbindung zum nächsten Ort Alvor. Der Dünenstrand ist entweder mit dem Auto über die Strandstraße zu erreichen oder vom Zentrum mit einem kleinen Boot.
Praia Dona Ana - Strand in Lagos, Portugal
Der Yachthafen von Lagos ist einer der modernsten an der Algarve. In den Cafés und Restaurants der Hafenpromenade kann man entspannen und den Blick über die dort vor Anker liegenden Yachten schweifen lassen. Oder man wird aktiv und bucht einen der dort angebotenen Bootsausflüge, wie z. B. eine Fahrt zu den berühmten Grotten, eine Bootsfahrt bei der man die Delphine beobachten kann, Hoch- und Tiefseefischen oder eine Tagesfahrt auf einer luxuriösen Yacht.
In Lagos und Umgebung werden jegliche Möglichkeiten von Wassersport angeboten. Ebenfalls eignet sich Lagos sehr gut, um eine Tour mit dem Rad zu unternehmen oder eine Wanderung in dem nahe gelegenen "Monchique Gebirge", dort gibt es auch ein Thermalbad, mit dem Schwerpunkt auf Rheumatismus, Atemwege und Verdauungsorgane. Für Liebhaber des Motorsports ist sicher ein Besuch der internationalen Rennstrecke der Algarve interessant. Hier finden nicht nur internationale und nationale Rennen statt, sondern man kann auch selbst aktiv werden. Informationen findet man auf der Website des „Autodromo do Algarve“. Für Anhänger des Golfsports hat Lagos zwei ausgezeichnete Golfplätze zu bieten, den Golfplatz „Palmares“ und den Golfplatz „Boa Vista“.
Die wunderschöne Altstadt von Lagos mit ihren romantischen Gassen und Plätzen lädt zum spazieren und flanieren ein. In den Boutiquen und Souvenirläden findet jeder ein Andenken oder Mitbringsel. Hier wird unter anderem regionales Kunsthandwerk angeboten wie z. B. Webteppiche, Korbflechtarbeiten, Keramik und natürlich die berühmten „Azulejos“. Auch der Kauf landestypischer Spirituosen oder einer Flasche guten portugiesischen Weines bietet sich an. Darüber hinaus gibt es eine große Auswahl an guten Restaurants, Cafés und Bars. Spezialitäten der Restaurants sind Fisch- und Muschelsuppen (Sopa de Peixe oder Marisco), Cataplana de Amêijoas (pikante Muscheln in Tomatensoße mit Wurst- und Schinkenstreifen), Frango Piri Piri (knusprig gegrilltes und pikant gewürztes Hähnchen), Stockfisch (Bacalhau) auf verschiedene Arten zubereitet, viele Arten von frischem, auf Holzkohle, gegrillten Fisch, sowie die leckeren Süßigkeiten aus Mandeln und Eiern.
Lagos bietet eine große Auswahl an guten Restaurants, Cafés und Bars
In der zweistöckigen renovierten Markthalle von Lagos, dem "Mercado Municipal" findet jeden Vormittag, außer Sonntags, ein buntes Treiben statt. Hier wird frischer Fisch, Fleisch, Obst, Gemüse, Blumen u. v. m. angeboten. Jeden Samstagvormittag findet ein Bauernmarkt statt, wo die lokalen Bauern Ihr Obst und Gemüse verkaufen und jeden ersten Samstag im Monat findet der Zigeunermarkt statt. Ein großer bunter Markt, wo die „Ciganos“ Ihre Waren anbieten. Hier bekommt man alles von A – Z.
Lagos ist eine Stadt mit ihrem eigenen Charme und voller Leben. Ein angenehm ungezwungener Ort und außerdem ein guter Ausgangspunkt um die westliche Algarve zu erkunden.
Das vielfältige und kontrastreiche Landschaftsbild der Algarve, sowie die historische Geschichte Portugals haben überall ihre Spuren hinterlassen. Folgen Sie diesen Spuren und entdecken Sie Sehenswürdigkeiten der Algarve, die Sie so schnell nicht vergessen werden. Hier möchten wir Ihnen nur einige Orte und Plätze Portugals vorstellen, die Sie unbedingt besuchen sollten:
Sagres - wo die Geschichte der portugiesischen Entdeckungsfahrten ihren Anfang nahm
Das meistgetrunkene Bier Portugals trägt den Namen dieses historischen Städtchens. Die Sagres Halbinsel reicht 7 km ins Meer, hier entwickelte Prinz Heinrich der Seefahrer Anfang des 15. Jahrhunderts Pläne, sein Land aus der spanischen Umklammerung zu befreien und zu einer Seefahrernation werden zu lassen, indem er das Meer „öffnete“. Die Erinnerungen an diese große Zeit hält die "Fortaleza de Sagres" wach, an dessen Ort Heinrich der Seefahrer seine legendäre Seefahrerschule errichtet haben soll, von der allerdings nicht viel übrig blieb. Die Mauern umschließen ein riesiges Plateau, an dessen Ende ein kleiner Leuchtturm an der Steilküste steht. Beidseits des einzigen Zugangtores zum Gelände liegen ehemalige Stallungen und Gesindehäuser. Sie wurden zu einem modernen Informationszentrum ausgebaut, das mit Schautafeln und historischen Exponaten wie Navigationsinstrumenten oder Karten über die Geschichte der Festung informiert. Hier gibt es eine riesige Windrose, die auf dem Boden mit Steinen ausgelegt ist. Sie hat einen Durchmesser von 43 m und ist in 48 Segmente aufgeteilt. Vermutlich diente sie den Wissenschaftlern zu navigatorischen Berechnungen, denn jedes Teil dieser "Rosa dos Ventos" entspricht 7,5° eines Kreises und 30 Minuten der Erdumdrehung.
Rund 3 km nördlich von Sagres, auf dem Weg zum Cabo São Vicente, findet sich die „Fortaleza do Beliche“, die Dank ihrer abenteuerlichen Lage direkt an den Klippen einer der reizvollsten Bauten der Algarve ist. Die restaurierten Überreste dieser kleinen Festung aus dem 17. Jahrhundert bieten einen angenehmen Ort zum Übernachten und Speisen. Nebenan beginnt ein steiler Abstieg zum Strand „Praia do Beliche“.
„Fortaleza do Beliche“ Cabo São Vicente,
Die Gegend um Sagres bietet wunderbare Szenerien mit wild anbrandendem Atlantik, atemberaubenden Felskulissen und geschützten Sandbuchten. Neben dem Hafen von Sagres liegt der breite goldene Strand „Praia da Baleeira“ und direkt um die Ecke, im Osten ist die „Praia da Martinhal“, ein weiterer breiter Sandstreifen der sich hervorragend zum Surfen und Baden eignet - wenn die Brandung nicht gerade zu heftig ist.
Cabo São Vicente - das "Ende der Welt" bildet den südwestlichsten Punkt Westeuropas
Das "Kap des heiligen Vinzenz" am Ende einer 5 km langen und fast 1 km breiten felsigen Halbinsel ist der südwestlichste Punkt des europäischen Kontinents. Sie ist bedeckt von einer mattenartigen Vegetation aus Flechten und Buschwerk, die in ihrer Ursprünglichkeit von besonderem ökologischem Wert ist. Dieses Gebiet war ein wichtiger Referenzpunkt bei der Entwicklung der Seewege zwischen Europa, Afrika und Amerika zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert. Für die portugiesischen Fischer, die sich im Mittelalter mit ihren Nussschalen von der Küste kaum entfernten, sowie für viele Seefahrer endete hier nach langläufiger Meinung die Welt. Auch die Literatur beschrieb das Kap als „o Fim do Mundo“. Die Welt endet hier schon lange nicht mehr – aber Europa. Von hier hat man einen überwältigenden Panoramablick mit beeindruckenden Sonnenuntergängen. Schäumend und brodelnd bricht sich hier das Meer an den 60m hohen Felsen. Die Straße zum Cabo São Vicente endet am 62 m hohen Leuchtturm (Faról). Er ist 165 Jahre alt und faszinierend. Bis zu 90 km weit verströmt er sein 3000 Watt starkes Licht. Obwohl alle vorbeifahrenden Schiffe mit modernster Technik an Bord ausgestattet sind, haben die Leuchttürme zur Orientierung an der Küste noch lange nicht ausgedient.
Die Westküste - ein achtzig Kilometer langer Küstenstreifen von unglaublicher Schönheit
Die großartige Westküste der Algarve nennt man "Costa Vicentina". Sie zieht sich vom Namen gebenden Cabo São Vicente 17 Kilometer Richtung Norden, bis nach Odeceice. Das Klima hier ist deutlich rauer und diese Region ist vom internationalen Trubel in den Urlaubszentren an der Südküste Portugals noch weit entfernt. Die gesamte Westküste der Algarve ist seit 1988 auf einer Fläche von knapp 75.000 Hektar als „Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina“ unter Schutz gestellt. In dem Naturpark soll die bislang wenig erschlossene Klippen- und Dünenlandschaft vor Zersiedelung und Zerstörung bewahrt werden.
Jeder der traumhaften wilden Atlantikstrände an der Westküste ist unterschiedlich und die kleinen Dörfer sind eingebettet in Mulden eines darüber liegenden Küstenplateaus. Von "Vila do Bispo" führt eine Straße nach Westen und von dieser Straße führen ausgeschilderte Feldwege bis an die Steilküsten heran, z. B. an den höchsten Felsen der Küste, den 147 m hohen „Torre d´Aspa", ein Obelisk auf dem kargen Hochplateau markiert den Felsen. Eine Abzweigung derselben Straße nach Norden führt zur „Praia do Castelejo“, die steinig, aber bei Wellenreitern sehr beliebt ist, ebenso wie der breite 600 m lange Sandstrand „Praia do Amado“, an dem auch schon internationale Wettbewerbe im Wellenreiten stattgefunden haben. In das kleine 3 km entfernte Dorf "Carrapateira" kann man zu Fuß laufen. Hier gibt es einen Dorfplatz, um den sich eine Handvoll Cafes und Restaurants angesiedelt haben. Im Ort beginnt ein weiteres Teersträßchen, das eine Schleife entlang der Küste über den "Cabo Pontal" beschreibt. Auf den wild zerklüfteten Klippen des Kaps sieht man fast immer einige mutige Felsenfischer. Im Norden breitet sich beidseits der Mündung der Ribeira da Carrapateria die "Praia da Bordeira" aus, ein herrlich weiter Sandstrand.
Das Monchique Gebirge - die grüne Oase der Algarve
Entdecken Sie das gebirgige Hinterland der Algarve mit der üppigen urwüchsigen Vegetation, alten Baumbestand und der subtropischen und mediterranen Pflanzenwelt soweit das Auge reicht. Im Monchique Gebirge erleben Sie die Algarve von einer ganz anderen Seite. Abseits der Straßen kann man auf Waldwegen herrlich wandern und kommt vorbei an Korkeichen und Eukalyptusbäumen. Hier findet man viele typisch einheimische Kräuter, die auch die portugiesische Küche bereichern und hier wächst der Erdbeerbaum, aus dessen roten Früchten der berühmte Schnaps „Medronho“ gebrannt wird. Neben den historischen Sehenswürdigkeiten wie die Kirche "São Sebastião", die Kirche "Misericódia" und Reste des Klosters "Nossa Senhora do Desterro" ist Monchique berühmt für seine Handwerkskünste, besonders Holzartikel und Strohflechtereien. Von dem höchsten Gipfel der Algarve, dem Fóia mit 902 Meter Höhe, genießt man einen fantastischen Panoramablick. Bei guten Sichtverhältnissen kann man Portimão, Praia da Rocha, Lagos und mit ein bisschen Glück auch den südlichsten Punkt Europas, das „Cabo Sao Vicente“ erkennen.
Ein Abstecher nach Caldas de Monchique ist sehr zu empfehlen. Hier liegt ein altes Heilbad inmitten eines fruchtbaren Tales. Seit der Römerzeit kommen die Menschen zur Heilung und Erholung an diesen Ort. Man sagt, seine schwefelhaltigen heißen Quellen seien gut gegen Rheuma und Hautkrankheiten.
Silves - die einstige Hauptstadt der Algarve
Die Stadt Silves, die sich auf einer Hügelkette erhebt und sich vom Fluss bis hin zu einer großartigen Burg erstreckt, ist umgeben von kilometerweiten Zitronenhainen. Silves war einst die maurische Hauptstadt der Algarve, mit Hilfe der englischen Kreuzritter wurde sie schließlich von den Portugiesen, nach 500 Jahren Belagerung, zurückerobert und erinnert heute stolz an ihre Vergangenheit. Die Festung von Silves, ein eindrucksvolles Bauwerk aus rötlichem Stein, wurde auf den Ruinen einer maurischen Burg errichtet. Von der ehemaligen Anlage sind zahlreiche Türme und Teile der Festungsmauern erhalten. Die gotische Kathedrale von Silves wurde im 13. Jahrhundert auf den Ruinen einer ehemaligen Moschee erbaut und ist mehrfach restauriert worden. So besitzt diese Kathedrale auch Reste der einstigen maurischen Moschee, eine prachtvolle Fassade und die Gräber einiger Kreuzritter.
Andere Sehenswürdigkeiten sind die Kirche "Misericórdia" aus dem 16. Jahrhundert, die "Capela de Nossa Senhora dos Mártires" aus dem 12. Jahrhundert, die Stadttore und einige Überreste der ursprünglichen Stadtmauer. Am Stadtausgang in Richtung Nordosten kann man das Originalkreuzschiff aus dem 16. Jahrhundert mit dem Namen "Cruz de Portugal" bewundern, das Symbol der Widereroberung der Algarve durch die Christen. Daneben kann Silves mit einem bedeutenden Archäologischen Museum mit wertvollen Fundstücken aufwarten und das in einer ehemaligen Korkfabrik eingerichtete "Museu da Cortiça" belegt die bedeutende Rolle, die diese Branche einst in dieser Region spielte. Auch heutzutage ist die Korkindustrie immer noch von wirtschaftlicher Bedeutung für Portugal und mit einem Anteil von 60% ist das Land führend auf dem Weltmarkt. Die ehemalige Korkfabrik, die bis 1995 produzierte, wurde 1999 als Freizeitkomplex eröffnet und beherbergt außer dem Korkmuseum erstklassige Restaurants, Bars und Cafés und eine Reihe nächtlicher Vergnügungslokale. Gerade der alte Teil von Silves, um die Burg herum, hat eine ganz besondere Atmosphäre und da passt die "Fábrica do Inglês" perfekt dazu.
Die Algarve ist eines der kosmopolitischsten Tourismusgebiete Europas. Traumstrände mit klarer, warmer Luft, ein moderates Klima das ganze Jahr über, Dutzende von Golfplätzen, ein ausgezeichnetes Angebot an Unterkünften und Restaurants sowie ein animiertes Nachtleben sind einige der Attraktionen, welche die Algarve zu bieten hat. Darüber hinaus können Sie die großen internationalen Casinos, eine breite Auswahl an Wassersportarten und eine reichhaltige, abwechslungsreiche Gastronomie genießen. Doch die Algarve ist nicht nur das. Für diejenigen, die Spaß und Unterhaltung lieben, hat diese Region ebenfalls viel zu bieten. Hier sind einige Attraktionen, die Sie nicht verpassen sollten:
Slide & Splash
Slide & Splash in Lagoa ist der größte Wasserrutschenpark in Portugal und gilt als einer der besten Europas. Seit der Einweihung im Jahr 1986 wurde er fortwährend vergrößert. und heutzutage hat er zahlreiche Unterhaltungsmöglichkeiten zu bieten. Die wichtigsten Attraktionen sind hier die Rutschen, die Sie mit einem riesigen „Platsch“ in das Wasser befördern!
Der Superdrache spuckt Wasser statt Feuer, die turbulenten Flüsse haben kristallklares Wasser, und beim „Banzai“ kann man nebeneinander um die Wette rutschen. Von den Spiralrutschen kann man in den Pool springen, und für die Liebhaber der Geschwindigkeit gibt es die „Kamikaze“. Auf einem Floß können Sie zudem miterleben, wie die Welt blau wird – und zwar in der überdachten Rutsche „Blue Hole“, oder Sie können in die totale Dunkelheit der „Black Hole“ eintauchen, es ist die Einzige in ganz Portugal.
Hat Sie all diese Action müde gemacht? Genießen Sie eine Wassermassage im Jacuzzi, oder legen Sie einfach Ihr Handtuch auf eine der vielen Rasenflächen. Für die Kinder sind die Rutschen langsam und sanft, und der Spielplatz befindet sich, wie man es erwarten könnte, im Wasser. Das fröhliche Gelächter und die Schreie voller Adrenalin beweisen, dass sowohl für Kinder als auch für Erwachsene das Ziel immer das gleiche ist – pures Vergnügen.
Karting Almansil
Erstmals im Jahr 1992 eröffnet, ist dies ein kompletter Freizeit- und Wettkampfkomplex für alle Liebhaber der am leichtesten zu erlebenden Rennsportart: Karting!
Almancil Karting ist das ganze Jahr über von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Die Hauptstrecke ist eine 760m lange Nachbildung einer ehemaligen brasilianischen Rennstrecke, die sich Jacarepeguá nannte. Das Almansil Karting wurde in der Tat von Ayrton Senna eingeweiht.
Der Park bietet viele Aktivitäten: Adult Track ab dem Alter von 13 Jahren (200ccm und 390ccm), Junior Track von 7 bis 12 Jahren (120ccm), Mini F1 Track von 3 bis 6 Jahren, Trampoline, Kletterwand, Mini-Boote, Indoor Mini Z (ferngesteuerte Mini-Autos für alle Altersgruppen), Rodeo, Paintball, Buggy-Fahrten und Snack Bar.
Für Gruppen (ab 8 Fahrern) bietet Almansil Karting eine breite Vielfalt von privaten Wettkämpfen. Die Strecke wurde von der portugiesischen Autorennen- und Kart-Föderation (F.P.A.K.) homologiert.
Zoo de Lagos
Spüren Sie die Frische des Waldes in einer Weltreise durch die fünf Kontinente in einem natürlichen Raum mit üppiger Vegetation, vielen Farben, Formen und unterschiedlichen Geräuschen!
Mit rund 120 Tieren und 200 botanischen Arten ist der Lagos-Zoo ein moderner Zoopark und ein Ort für die Erhaltung und den Schutz der Natur. Die Tiere werden nach den höchsten Standards für ihr Wohlbefinden inmitten der üppigen, natürlichen und exotischen Vegetation gehalten.
Im Jahr 2009 wurden einige Neuheiten hinzugefügt. Die tropische Route, die Schimpansen Quartiere, die Terrestrischen Hornvögel und die Kragentaube müssen hierbei erwähnt werden. Zu den Infrastrukturen gehören Kinderparks, ein pädagogischer Saal, Bars Shop und das Cangalho-Restaurant, das in Partnerschaft mit dem Zoo arbeitet.
Wenn Sie mit Ihrer Familie in der Algarve sind, sollten Sie die Gelegenheit nicht verpassen, den Lagos-Zoo zu besuchen. Er ist ein echtes Muss!
Cangalho Restaurant
Fiesa Festival der Sandskulpturen
Fiesa ist eine Mega-Ausstellung von Sandskulpturen, die seit 2003 in Pêra an der Algarve stattfindet. Die Ausstellung ist einzigartig auf der Iberischen Halbinsel und gilt als das größte Sandskulptur-Festival der Welt. Es wird von einem internationalen Team aus 60 Skulpteuren gestaltet, die mit 35.000 Tonnen Sand auf einer Fläche von 15.000m² arbeiten.
Jedes Jahr gibt es ein anderes Thema. Während des Tages können die Skulpturen in all ihren wunderbaren und edlen Details bestaunt werden. Am Abend verleiht die Beleuchtung eine mystische Atmosphäre und wird von Musik-, Theater- und Tanzshows belebt.
Es ist jeden Tag von Mai bis Oktober von 10 Uhr bis Mitternacht geöffnet. Ein echtes Muss!
Via Algarviana
Algarve ist nicht nur Sonne und Strand. Es gibt eine neue Art von Tourismus, welche eine erhebliche Anzahl von nationalen und ausländischen Touristen anspricht, obwohl sie nicht den Großteil der Menschen involviert. Darüber hinaus hat diese einen positiven Einfluss auf weniger entwickelte und besiedelte Gebiete, welche dennoch sehr interessant sind.
Das Projekt „Via Algarviana“ wurde mit diesen beiden Zielen ins Leben gerufen; ein 240 km langer Gehweg (GR13) am Rande des Guadiana-Flusses, der Alcoutim mit dem Cape Saint Vincent, dem äußersten Südwesten der Region, verbindet. Die Strecke, die bereits nach der internationalen Nomenklatur für Gehwege gekennzeichnet wurde, ist in 30km lange Abschnitte unterteilt, um Spaziergänge zu erleichtern, welche in der Nähe von Dörfern oder Kreuzungen enden, die einfach zu finden sind.
Die Strecke liegt in der Hügellandschaft der Algarve, und die Förderer dieser Initiative (unterstützt durch Gemeinschaftsfonds, die Europäische Union, Neunerrat und die Kommission für regionale Koordinierung und Entwicklung der Algarve) haben das Ziel, den Reisenden und Radfahrern das Potenzial des Landesinneren der Algarve zu zeigen; Dörfer, Landschaften, Gastronomie usw. Das Projekt wird von der Almargem Association koordiniert und kann im Internet konsultiert werden.